Hämmern, bohren, bauen! Roboter in der Möbelindustrie

Die Möbelindustrie ist dem wachsenden globalen Wettbewerb und dem zunehmenden Kostendruck ausgesetzt, gleichzeitig muss sie in der Lage sein, Modetrends und individuelle Geschmäcker ihrer Kunden allzeit bedienen zu können. Das setzt eine effiziente sowie flexible Produktion voraus. Cobots bieten hier eine Lösung.

Was machen Roboter in der Möbelindustrie? | Universal Robots
Was machen Roboter in der Möbelindustrie? | Universal Robots

Trends kommen und gehen. So auch in der Einrichtungsbranche. Schrankwände aus Massivholz zum Beispiel erscheinen heutzutage wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Einst waren diese sperrigen Möbelstücke in fast jedem Haushalt moderne Hingucker, doch auch sie waren kein Erfolgsgarant für die Ewigkeit. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses unterliegt meist dem vorherrschenden Modeverständnis auf der einen und dem individuellen Geschmack auf der anderen Seite. Menschen sehen die eigenen vier Wände als Ort der Selbstentfaltung. Einrichtungsgegenstände sind dabei Mittel zum Zweck, um die eigene Persönlichkeit auszudrücken. Somit steht die Möbelindustrie seit jeher immer wieder vor der Herausforderung, die zahlreichen individuellen Nachfragen gekonnt zu befriedigen.

Gleichzeitig ist aber auch diese Branche dem wachsenden globalen Wettbewerb sowie dem damit einhergehenden Kostendruck ausgesetzt. Kollaborative Robotik kann hier helfen: Hersteller intergieren immer öfter kollaborierende Roboter, sogenannte Cobots, in ihre Fertigung. Die automatisierten Helfer zählen mittlerweile schon zum Inventar vieler Produktionen und werden unter anderem für Montage-, Schraub-, und Polierarbeiten eingesetzt.

Mit Cobots können langwierige, anspruchsvolle Nachbearbeitungsaufgaben einfach automatisiert werden.

Immer einen Handgriff voraus

Auch die Fachkräfte in der Möbelindustrie sind oftmals besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Ob durch Staub, Lärm oder chemische Lösungsmittel, die Sinne der Mitarbeiter werden strapaziert und die Gesundheit gefährdet. So fallen im handwerklichen Gewerbe auch ergonomisch ungünstige Tätigkeiten an, ausgelöst durch monotone und häufig körperlich sehr anstrengende Bewegungen.

Um seine Mitarbeiter von diesen schwierigen Arbeitsumständen zu entlasten und gleichzeitig die Produktionsgeschwindigkeit sowie Verfahrensqualität zu verbessern, entschied sich der Schweizer Küchenhersteller Franke, kollaborierende Roboter für die Produktion seiner Küchenspülen einzusetzen.

Bereits im November 2011 implementierte Franke unseren UR5 in seine Produktion. Seitdem läuft Kollege Roboter ununterbrochen, um nach dem Pressen der Aluminiumspüleinheit an jeder Seite Befestigungsblöcke anzukleben. Durch die punktgenaue Montage konnte zum einen Klebstoff eingespart werden, zum anderen wurde die Wahrscheinlichkeit von Fehlern beim Verkleben der Montageblöcke verringert. Somit wurden neue, interessantere und abwechslungsreichere Aufgaben  für die Mitarbeiter entlang des Produktionsprozesses geschaffen.

Tatkräftig unterstützt ein UR5 die Mitarbeiter von Franke Küchentechnik AG in der Schweiz.
Tatkräftig unterstützt ein UR5 die Mitarbeiter von Franke Küchentechnik AG in der Schweiz.

Einer der größten Anbieter von Glasscheiben und Spiegeln für Möbel, Küchen, Gebäude und die Solarindustrie entschied sich ebenfalls in die Robotertechnologie zu investieren, um seine wettbewerbsfähige Stellung im Markt auszubauen. Beim dänischen Hersteller Gern Glas legt ein UR5 kleine Glasstücke aufs Förderband, ein weiterer unserer Cobots, ein UR10, verklebt einzelne Werkstücke miteinander.

Der Roboter von Universal Robots ist eine völlig neue Art von Industrieroboter. Wir müssen ihn nicht wie einen normalen Roboter abschirmen und können ihn schnell für verschiedene Arbeiten einsetzen. Dafür benötigt es keinen Programmierer, der drei Tage für das Umprogrammieren braucht und keine Mechaniker, um den Roboter zu bewegen.

Glenn Larsen, Technischer Leiter bei Gern Glas

Poliermeister: Cobots erhöhen Durchsatz

Gerade Polieraufgaben erfordern eine genau bemessene, oft sehr sensible Druckkraft. Der kanadische Hersteller von Hochleistungslautsprechern und Subwoofern, Paradigm Electronics, stand vor der Herausforderung, dass die Nachfrage nach der neuen Lautsprecher-Reihe höher ausfiel als ursprünglich angenommen. Dank der Integration von Cobots in die Produktion im Werk in Toronto, konnte der Durchsatz effizient um 50% erhöht und somit der kurzzeitig entstandene Lieferrückstand der Lautsprecher gelöst werden. Seite an Seite arbeitet nun unser Cobot in enger Zusammenarbeit mit den Fachkräften. Er entlastet sie von anstrengenden Polieraufgaben und vermeidet Personalengpässe.

Wenn bei der Produktion zu viel Kraft aufgewendet wird, erhitzt sich die Oberfläche und man erzielt einen gegenteiligen Effekt. Es war also von großem Vorteil, dass die Kraft, die der Roboter beim Arbeiten auf das Werkstück ausübt, einstellbar ist. (...).

John Phillips, Senior Manager of Production Services bei Paradigm Electronics
Team-Work mal anders: Fachkräfte und Cobots arbeiten Seite an Seite.Unermüdlich und gleichmäßig: Der Cobot übernimmt diese monotone Aufgabe zu gerne.Dank Automatisierung konnte Paradigm Electronics seinen Durchsatz um 50% steigern.

Die Möbelindustrie sowie die Einrichtungsbranche stehen immer wieder vor bekannten sowie neuen Herausforderungen. Um flexibel zu bleiben und effizient neuen Anfragen und Marktanforderungen begegnen zu können, bietet die Automatisierung der Produktion einen idealen Lösungsbaustein. Kollaborierende Roboter lassen sich schnell und einfach in diverse Fertigungslinien integrieren, unabhängig der Unternehmensgröße oder Fertigungsverfahren.

Jürgen von Hollen

Jürgen von Hollen is a former President at Universal Robots and is responsible for leading Universal Robots through a period of explosive growth, driving the adoption of easy to use, safe, and economical cobots across the globe. Jürgen von Hollen has extensive international experience living and working in 8 different countries across Europe, America, Asia and Africa. He joined Universal Robots in 2016, previously having been the Executive President of the Engineering Solutions Division which includes the Automation and Controls business of Bilfinger SE, in Mannheim, Germany, a leading international Engineering and Services company. In his role at Bilfinger, he was responsible for a global staff of nearly 10,000 and annual sales in excess of €1billion. Jürgen von Hollen began his career with Daimler-Benz Aerospace and held senior management roles at Daimler-Chrysler Services, Deutsche Telecom and Pentair.

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