Was haben Fertigungsbetriebe nach einem Jahr Corona gelernt?

Die Pandemie hat gezeigt, wie leicht die Wirtschaft ins Wanken geraten kann. Mit kollaborierenden Robotern sind Fertigungsbetriebe bestens gewappnet, auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Was sie aus dem letzten Jahr gelernt haben und wie sie von der Automatisierung mit Cobots profitieren, erfahren Sie hier.

Ein Jahr Pandemie: Lehren für Hersteller | Universal Robots
Ein Jahr Pandemie: Lehren für Hersteller | Universal Robots

Wo zuvor noch Spirituosen destilliert wurden, produzierte man plötzlich Desinfektionsmittel. Die Pandemie stellte eindrucksvoll unter Beweis: Wer in Krisen beweglich bleibt, ist im Vorteil. Und während die Wirtschaft ins Wanken geriet, Aufträge einbrachen und Produktionen ins Stocken kamen, geschah auch Wundersames. Der Mittelstand war gewillt, mit neuen Ideen zu reagieren. Heute ziehen wir ein hoffnungsvolles Fazit und zeigen auf, welche tapfere Rolle unsere kollaborierenden Roboter (Cobots) die letzten 365 Tage spielten.

Unternehmer setzen auf Innovationskraft

Der Pandemie mit Innovationskraft trotzen. Dazu waren Hersteller überaus gewillt, was eine aktuelle Studieder Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zeigt. Insgesamt 43 Prozent der Mittelständler nahmen Anpassungen am Produkt- und Dienstleistungsangebot, ihrem Vertrieb oder ihrem Geschäftsmodell vor. Zählt man auch die Unternehmen hinzu, die dies noch planen, kommt man sogar auf 57 Prozent. Zu diesen Anpassungen zählt vor allem die Automatisierung, die die Fertigungsbetriebe als innovationsstarkes und wirkungsvolles Instrument erkannten, sich resilienter aufzustellen. Zu Recht: So helfen Cobots Herstellern bereits seit vielen Jahren, anpassungsfähiger zu werden und schneller auf plötzliche Richtungsänderungen reagieren zu können. Jeder zweite Befragte von 323 Entscheidern sowie Führungskräften und Spezialisten, die vorwiegend aus dem verarbeitenden Gewerbe stammen, erwartet für das Jahr 2021 einen Automatisierungsboom. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des F.A.Z.-Instituts und der Technologieberatung Sopra Steria. Obwohl viele Unternehmer bereits zuvor von der Notwendigkeit der Automatisierung wussten, hat die Krise zunehmend ihre Dringlichkeit hervorgehoben.

Egal ob klein oder groß: Auch das Familienunternehmen Hofman Glastechnik mit 23 Mitarbeitern automatisiert Fertigungsprozesse und erhöht Qualität seiner Produkte etwa für medizinische Geräte.
Egal ob klein oder groß: Auch das Familienunternehmen Hofman Glastechnik mit 23 Mitarbeitern automatisiert Fertigungsprozesse und erhöht Qualität seiner Produkte etwa für medizinische Geräte.

Lieferketten brauchen einen Backup-Plan

Eine weitere Entwicklung, die im ersten Corona Jahr deutlich an Fahrt aufgenommen hat, ist das Reshoring. Etablierte Netzwerke gerieten ins Stocken und Herstellern wurde klar, dass sie einen ausgeklügelten Plan B benötigen, der bei Marktveränderungen und Lieferschwierigkeiten greift. Gleichzeitig kamen viele Unternehmen zu dem Schluss, dass die geografische Nähe zu ihren Kunden ein entscheidender Faktor sein kann – auch wenn die lokalen Lohnkosten höher ausfallen.

Im vermeintlichen Dilemma zwischen höheren Löhnen und geringerer Abhängigkeiten spielen Cobots ihre Stärken aus. Durch sie kommen Unternehmen einfach und erschwinglich in den Genuss aller Vorteile von Automatisierung. Denn: Es braucht kein speziell geschultes Personal für ihre Bedienung und Programmierung. Schon nach wenigen Stunden können die Mitarbeiter den Cobot bedienen und einstellen. Zukünfte Anpassungen fallen aufgrund der intuitiven Handhabung leicht. Auch die teuren Schutzumhausungen, die oft bei herkömmlichen Industrierobotern gebraucht werden, sind hinfällig. Dadurch sinken die zuvor hohen Produktionskosten und auch die Notwendigkeit des Offshorings. Somit ermöglichen Cobots es KMUs, auch im Inland zu produzieren – und emanzipiert sie von internationalen Lieferketten. Denn trotz der Fertigung in Hochlohnländern können diese Firmen ihre Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Schon 2019 ergab eine Online-Umfrage der Hochschule Karlsruhe, dass fast 50 Prozent der Befragten in den kommenden Jahren Teile ihrer Produktion aus dem Ausland wieder ins Inland zurückverlagern werden. Es wurden 655 produzierende Unternehmen aus 16 führenden Industrienationen befragt.

Da viele den Spaß am Kochen wiederentdeckt haben und die Restaurants aufgrund der Pandemie geschlossen sind, boomt die Lebensmittelindustrie. Gut für den Mobile Food Equipment Hersteller Köhler. Dank der Cobots arbeitet der Mittelständler nun produktiver und kann die gesteigerte Nachfrage besser bedienen.  
Da viele den Spaß am Kochen wiederentdeckt haben und die Restaurants aufgrund der Pandemie geschlossen sind, boomt die Lebensmittelindustrie. Gut für den Mobile Food Equipment Hersteller Köhler. Dank der Cobots arbeitet der Mittelständler nun produktiver und kann die gesteigerte Nachfrage besser bedienen.  

Bewusster Einsatz von Fachkräften im Fokus

Wer soll meine Maschine bedienen, wenn 50 Prozent der Belegschaft ins Homeoffice muss? Corona befeuerte Fragen rund um die Ressource Mensch – auch abseits der Lohnkosten. Während wir uns alle zögerlich mit dem Abstandhalten im Supermarkt vertraut machten, forderte es Fertigungsbetriebe auf einem ganz anderen Level heraus. Unternehmen, die bereits mit Cobots teilautomatisierten, waren flexibler. So auch der Sondermaschinenbauer Endutec. Schon seit 2018 setzt er auf einen UR10eCobot, um eine CNC-Maschine während der Nachtschicht zu bestücken. In Zeiten der Pandemie erleichterte Kollege Roboter es dem Geschäftsführer Andreas Flieher außerdem, die Belegschaft ohne Produktivitätseinbußen zur Hälfte ins Homeoffice zu schicken. Während der Cobot beschickte, schrieben die Mitarbeiter neue CNC-Programme vom heimischen Schreibtisch aus.

Zusätzlich zu der Herausforderung, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, hat die Pandemie weitere Gründe ans Licht gebracht, sich verstärkt mit der Gesundheit und Belastung der Belegschaft auseinanderzusetzen. In Zeiten der Krise sind auch private Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Vordergrund gerückt - so kam es etwa aufgrund fehlender Kinderbetreuung vermehrt zu Ausfällen. Und nach wie vor verrichten zahlreiche Fachkräfte unergonomische, monotone und teils gefährliche Aufgaben in der Produktion, die wertvolle interne Ressourcen beanspruchen. Der Einsatz von Kollege Roboter kann hier also mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Belegschaft wird entlastet und kann sich zielgerichteter auf ihre individuellen Expertisen konzentrieren.

Der UR10e macht‘s möglich: Durch weniger Personal vor Ort kann der Abstand eingehalten und somit Corona-konform produziert werden.
Der UR10e macht‘s möglich: Durch weniger Personal vor Ort kann der Abstand eingehalten und somit Corona-konform produziert werden.

Hunger ist der beste Koch

Not macht erfinderisch. Dieses Fazit können wir ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie eindeutig ziehen. Obwohl wir uns in vielerlei Hinsicht auf unbekanntem Terrain bewegten, hat die prekäre Situation zu mehr Innovationsdruck geführt. Wo zuvor noch Skepsis waltete, trauten sich KMUs zu automatisieren, um besser auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein.

Und Corona hat nicht nur die Automatisierung angekurbelt, sondern selbst in Branchen Anklang gefunden, die zuvor nur eine Nebenrolle spielten. Cobots nahmen und nehmen immer noch aktiv am Kampf gegen das Virus teil. Sie sind als Desinfektionsroboter in Bahnhöfen, Flughäfen, Krankenhäusern und Pflegeheime im Einsatz und führen sogar Rachenabstrichedurch.

Schließlich hat das letzte Jahr damit auch gezeigt: Es gibt noch viel zu lernen für unsere emsigen Cobots. Doch egal in welcher Branche und bei welchem Job – die mechanischen Kollegen stehen in jedem Fall bereit.

Andrea Alboni

Andrea Alboni ist General Manager Western Europe bei Universal Robots. Mit Leidenschaft und Know-how verantwortet er das Geschäft in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz. Die hohe KMU-Dichte im DACH-Raum bietet eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten für die flexiblen, kostengünstigen Cobots. Andrea Alboni bringt seine über zehnjährige Sales-Expertise ein, um gemeinsam mit Universal Robots die Entwicklung und den Einsatz kollaborativer Robotik sowie das Wachstum am Markt weiter voranzutreiben.

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