Ausgestattet mit einem Greifer des UR+-Partners Robotiq kann das ADAMMS-UV beispielsweise Schubladen öffnen und schwer zugängliche Oberflächen reinigen. Wie der XDBOT ist auch das ADAMMS-UV fernsteuerbar, so dass Mitarbeiter den vorgeschriebenen Mindestabstand einhalten und eine Ansteckung vermeiden können. Am Cobot angebrachte Kameras helfen bei der Navigation. Eine TOF-Kamera auf dem Roboterarm scannt die Umgebung und bestimmt die Entfernung mithilfe von Infrarotlicht. Anhand dieser visuellen Informationen erstellt das ADAMMS-UV dann ein 3D-Modell des zu desinfizierenden Bereichs.
„Wir haben die mobile Cobot-Anwendung ursprünglich als Lösung für die Maschinenbeschickung entwickelt”, sagt Satyandra Gupta, Direktor des USC Center for Advanced Manufacturing. „Für den UR5 haben wir uns aufgrund seiner eingebauten Sicherheitsfunktionen entschieden, denn der Roboter kann im Kollaborationsmodus direkt neben dem Menschen arbeiten. Universal Robots ist der führende Anbieter für Cobots, daher war die Entscheidung für uns klar”, so Gupta und erklärt weiter, dass das USC seit der COVID-19-Krise seine Labore selbst reinigen muss.
„Ein Labor ist komplex, man kann nicht einfach alles mit Bleichmittel einsprühen. Wir haben uns daher mit der UV-Desinfektion befasst und festgestellt, dass sie bei uns funktionieren könnte. Die Lösungen auf dem Markt waren jedoch für die großflächigere Desinfektion von Räumen ausgelegt. Es wäre damit nicht möglich, beispielsweise eine Schublade zu öffnen, einen Gegenstand herauszunehmen, ihn abzulegen und den Desinfektionsstab darüber zu führen”, sagt Gupta.
Sein Team arbeitet aktuell daran, einen zweiten UR5-Cobot zu installieren, so dass ADAMMS doppelt so schnell desinfizieren kann: Ein Roboterarm kann z.B. eine Schublade öffnen, während der andere Arm den Stab für die Desinfektion hält.
Das Team hat den Prototypen erfolgreich im Labor getestet. Weitere Tests und Validierungen laufen gerade, damit die Technologie bald auch in Krankenhäusern, Hotels oder Büros eingesetzt werden kann.