Business Continuity: Prozessstabilität dank Cobots

Prozessstabilität ist ein hohes Gut: Gerade in Krisenzeiten kommt es darauf an, die eigenen Prozesse trotz widriger Bedingungen aufrechtzuerhalten. Nur so lässt sich der unternehmerische Fortbestand in Zukunft sichern. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie kollaborierende Roboter Unternehmen effizient unterstützen.

Prozessstabilität mit Cobots erhöhen | Universal Robots
Prozessstabilität mit Cobots erhöhen | Universal Robots

Prozessstabilität ist ein hohes Gut: Gerade in Krisenzeiten kommt es darauf an, die eigenen Prozesse trotz widriger Bedingungen weiterzuführen und so den unternehmerischen Fortbestand zu sichern. Kollaborierende Roboter helfen Unternehmen auf vielfältige Weise, ihre Prozessstablität zu erhöhen und dadurch langfristig am Markt zu bestehen.

Kontinuität und Zuverlässigkeit sind wichtige Faktoren für den Erfolg im produzierenden Gewerbe. Um sie auch in unvorhergesehenen Situationen zu wahren, sollten Unternehmen Strategien für den Ernstfall parat haben.

Ein betriebliches Kontinuitätsmanagement umfasst die Entwicklung von Maßnahmen, mit denen Firmen den Betrieb im Krisenfall aufrechterhalten können. Auch kollaborative Automatisierung zahlt darauf ein, Prozesse in unsicheren Zeiten am Laufen zu halten.

COVID-19 hat Unternehmen weltweit in die Krise gestürzt. Absatzeinbrüche und Produktionsstillstände waren die Folge. Zusätzlich haben die Hygienebestimmungen zur Bekämpfung der Pandemie altbekannte Schwierigkeiten in der fertigenden Industrie verschärft. Social Distancing und Reisebeschränkungen zum Beispiel erschweren eine umfassende Besetzung der Produktionsressourcen in Branchen, die ohnehin unter Fachkräftemangel leiden.

Die Marktbedürfnisse in der Pandemie ändern sich zudem rasch: Während einige Unternehmen auf ihren Produkten sitzen bleiben, erleben andere eine rasant steigende Nachfrage. Der Bedarf an Atemschutzmasken und medizinischer Schutzkleidung etwa stieg situationsbedingt enorm.

Kollaborierende Roboter können Unternehmen helfen, mit diesen ganz unterschiedlichen Herausforderungen fertig zu werden. Sie ermöglichen Unternehmen auf vielfältige Weise, ihre Prozessstabilität zu erhöhen.

Anpassungsfähige Strukturen dank Cobots 

Cobots sorgen für kontinuierliche Prozesse, indem sie Strukturen flexibler gestalten. Zum einen lassen sie sich leicht für neue Aufgaben umprogrammieren. Auch ihre Peripheriegeräte sind in der Regel schnell austauschbar, sodass ein und derselbe Roboterarm ohne lange Umrüstzeiten für verschiedene neue Aufgaben bereitsteht.

Zum anderen machen Cobots die Fertigung skalierbar: Ändern sich Produktionsvolumina, können Anwender ihre automatisierten Fertigungslinien entsprechend darauf einstellen. Mit Cobots ist auch die Fertigung kleiner Losgrößen effizient und rentabel.

Mit der gewonnenen Anpassungsfähigkeit können Unternehmen selbst auf starke Veränderungen in der Nachfrage schnell reagieren und ihre Prozesse aufrechterhalten. Im Kontext der gestiegenen Nachfrage an FFP2-Masken und Beatmungsgeräten beispielsweise stellten einige Unternehmen ihre Produktionsprozesse temporär um, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Der Automobilhersteller SEAT zum Beispiel funktionierte in einem seiner spanischen Werke die Produktion kurzerhand auf die Herstellung von Beatmungsgeräten um. Ein UR10-Cobot prüfte die Geräte auf Produktionsmängel.

Die Montagelinie für Beatmungsgeräte von SEAT war ab Anfang April 2020 für drei Wochen in Betrieb und versorgte Intensivstationen mit 300 Beatmungsgeräten pro Tag.

Rund um die Uhr: Kontinuierliche Produktion

Hinzukommen ureigene Vorteile der Robotik allgemein, die Unternehmen gerade in der Pandemie für sich nutzen können. So infizieren sich Cobots naturgemäß nicht, weshalb sie keinen Abstand halten müssen. Muss ein Unternehmen einen Teil seiner Belegschaft in Quarantäne schicken oder kann Produktionsflächen aufgrund von Abstandsregeln nur eingeschränkt nutzen, können Cobots einspringen und anfallende Routinetätigkeiten übernehmen. Da sich die Leichtbauroboter schnell umrüsten lassen, können Anwender sie für ein breites Spektrum von Aufgaben einsetzen – sei es beim Schweißen, in der Verpackung oder der Maschinenbeschickung. So kann die Produktion weiterlaufen.

Zudem können Cobots problemlos auch in arbeitsfreien Zeiten, zum Beispiel nachts oder am Wochenenden arbeiten. Dadurch ermöglichen sie Unternehmen, ihre Produktionskapazitäten voll auszuschöpfen und ihre Produktivität zu steigern. Beim Sondermaschinenbauer Endutec beispielsweise beschickt ein UR10e eine CNC-Fräse auch nachts und steigert so die Produktivität.

Bei Endutec übernimmt ein UR10e die Nachtschicht. 

Hohe Wiederholgenauigkeit, konstante Prozesse

Cobots sind darauf ausgerichtet, dieselbe Bewegung über lange Zeiträume exakt gleich auszuführen. Auf diese Weise sorgen sie für eine gleichbleibende Produktqualität und beschleunigen zudem die Prozesse. Dies reduziert Ausschuss und steigert den Durchsatz.

Das machte sich der amerikanische Spritzgussfertiger Dynamic Group zunutze. Die Be- und Entladung der Spritzgussmaschinen ist anstrengend und erfordert eine hohe Konstanz, damit keine Fehler bei der Bearbeitung des wärmeempfindlichen Materials passieren. Für die Werker war diese angesichts der schnell wechselnden Anwendungen jedoch schwer aufrechtzuerhalten. Wiederholt kam es zu Produktionsfehlern.

Beim amerikanischen Spritzgussfertiger Dynamic Group sorgen drei UR10 für eine gleichbleibende Produktqualität.
Beim amerikanischen Spritzgussfertiger Dynamic Group sorgen drei UR10 für eine gleichbleibende Produktqualität.

Zudem litt das Unternehmen ohnehin unter einem Mangel an qualifiziertem Personal und wollte die bestehenden Mitarbeiter ihren Fähigkeiten entsprechend mit anspruchsvolleren Aufgaben beschäftigen.

Daher entschied sich die Dynamic Group schließlich, den Prozess mit drei UR10-Robotern zu automatisieren. So erreichte das Unternehmen eine gleichmäßigere Produktqualität und konnte zugleich seine Produktionskapazität um 400 Prozent steigern.

Der Roboter UR10 von Universal Robots ermöglicht uns einen durchweg konsistenten Produktionszyklus. Während wir zuvor drei Bediener pro Schicht beschäftigten, können wir nun täglich drei Schichten mit jeweils nur einem Bediener fahren. Wir haben also unsere Produktionskapazität praktisch vervierfacht. Die zuvor hohe Ausschussrate tendiert nun gegen Null.

Joe McGillivray, Geschäftsführer Dynamic Group

Automatisierung sichert Arbeitsplätze

Langfristig sorgen Cobots außerdem für Kontinuität, indem sie Unternehmen beim Wachsen helfen und dadurch neue Arbeitsplätze sichern. So geschehen etwa beim spanischen Kosmetikhersteller RNB Cosméticos: Die Firma integrierte sechs UR10 Cobots in ihre Verpackungslinie, wo sie beim Palettieren unterstützen. Die Roboter arbeiten zusammen mit RNB-Mitarbeitern in einem Produktionszyklus, bei dem sechs Pakete pro Minute bearbeitet werden. Dabei handhaben sie über 350 verschiedene Werkstücke. Dadurch konnte RNB Cosméticos seine Produktivität so rapide steigern, dass die Firma neues Personal anstellte, um den Produktionszuwachs zu bewältigen. Zugleich nahmen die Roboterarme den Mitarbeitern ergonomisch ungünstige Handgriffe ab und entlasteten sie so zugunsten anspruchsvollerer Aufgaben.

Der spanische Kosmetik-Hersteller RNB Cosméticos stellt seine Produktivität mit 6 UR10 sicher.  

Kurzfristig unterstützen, langfristig absichern

Die Beispiele zeigen, dass Cobots sowohl kurz- als auch langfristig dazu beitragen, betriebliche Prozesse zu stabilisieren. Durch ihre funktionale Flexibilität und die kurzen Umrüstzeiten verleihen sie betrieblichen Strukturen die nötige Agilität, sich an spontane Veränderungen anzupassen. Dazu können saisonale Nachfrageschwankungen ebenso zählen wie internationale Wirtschaftskrisen.

Indem Cobots Prozesse effizienter gestalten, Produktionspotenziale maximieren und für einen optimalen Personaleinsatz sorgen, stärken sie die Gesamtunternehmung nachhaltig und machen sie dadurch auf lange Sicht resilienter. Gerade unter den noch unbekannten Bedingungen der neuen Normalität dürfte kollaborative Automatisierung damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.

Jürgen von Hollen

Jürgen von Hollen is a former President at Universal Robots and is responsible for leading Universal Robots through a period of explosive growth, driving the adoption of easy to use, safe, and economical cobots across the globe. Jürgen von Hollen has extensive international experience living and working in 8 different countries across Europe, America, Asia and Africa. He joined Universal Robots in 2016, previously having been the Executive President of the Engineering Solutions Division which includes the Automation and Controls business of Bilfinger SE, in Mannheim, Germany, a leading international Engineering and Services company. In his role at Bilfinger, he was responsible for a global staff of nearly 10,000 and annual sales in excess of €1billion. Jürgen von Hollen began his career with Daimler-Benz Aerospace and held senior management roles at Daimler-Chrysler Services, Deutsche Telecom and Pentair.

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