Ideen für Beteiligung an Produktivitätsrendite
Mitarbeiter am Produktivitätsgewinn materiell teilhaben lassen? Warum sollten Unternehmer dies tun? Ganz einfach: Weil sie keine andere Wahl haben. Sie brauchen Kaufkraft. Niemandem ist geholfen, wenn die Fabriken menschenleer sind und sich keiner mehr die autonom hergestellten Produkte leisten kann. Und bevor jetzt der Begriff „Wachstumsmarkt“ fällt: Eben dieser wird ja durch die Kürzung der Lohnsumme ausgetrocknet.
Der Cobot wird nach Feierabend nicht shoppen gehen – und nicht nur, weil er keinen Feierabend kennt. Deshalb gilt: Wenn wir Bedarfsgüter hochautomatisiert produzieren, dann muss der Mitarbeiter, der nur noch einen Bruchteil der Zeit arbeitet, trotzdem voll bezahlt werden. Den Produktivitätsgewinn müssen sich Unternehmer und Mitarbeiter in Zukunft fair teilen. Er darf nicht wie bisher nur der Kapitalseite gutgeschrieben werden – in ihrem eigenen Interesse.
Eine Lohnerhöhung wäre aber fantasielos und die Aufforderung, Aktien zu kaufen, zynisch. Zum einen arbeiten die wenigsten Menschen in börsennotierten Unternehmen, zum anderen hängt deren Aktienkurs von allen möglichen Dingen ab, am wenigsten aber von der Leistung der dort Beschäftigten.
Auch ist die Besteuerung von unternehmerischer Initiative durch eine Robotersteuer ebenso wenig eine Lösung wie das Ausbezahlen einer Stilllegungsprämie an die Digitalisierungsverlierer, genannt Bedingungsloses Grundeinkommen.