Lohnt sich ein Cobot? 5 Faktoren, die Klarheit für Ihre Investition bringen

Wer in unsicheren Zeiten investieren will, muss sich genau mit den Ergebnissen seiner Anschaffung auseinandersetzen. Für eine Investition in Cobots gibt es viele Gründe – einige davon lassen sich konkret mit Zahlen belegen. Wie diese messbaren Faktoren aussehen, lesen Sie hier.

Investition in Cobots: Lohnt es sich? | Universal Robots
Investition in Cobots: Lohnt es sich? | Universal Robots

Die wirtschaftliche Lage ist angespannt. Und so konzentrieren sich produzierende Betriebe auf das Wesentliche. Investitionen müssen klug getätigt werden. Konkrete Ergebnisse und Leistungen rücken mehr denn je in den Fokus.

Wie finden Sie also heraus, ob die Investition in Automatisierung das Richtige für Ihr Unternehmen ist? In diesem Artikel stellen wir Ihnen 5 messbare Faktoren vor, mit denen Sie überprüfen können, in welchem Umfang sich ein Cobot für Sie rechnen kann.

Eine Anmerkung zu den Investitions-Faktoren

Früher lagen die Hauptgründe für eine Investition in Cobots darin, den Arbeitsaufwand zu verringern oder Prozesse zu rationalisieren. Heute betrachten Unternehmen zunehmend, wie sich eine Automatisierung auf die gesamten Geschäftsabläufe auswirkt.

Die 5 Faktoren in diesem Beitrag zielen entweder auf eine Kostensenkung oder auf eine Gewinnsteigerung ab. Möglicherweise können Sie dabei nicht alle Faktoren erheben. Je nach Unternehmen und Herausforderungen können einige Faktoren mehr oder weniger stark gewichtet sein.

Faktor #1 – Direkte Arbeitsersparnis

Der gängigste Faktor, um die Investition in eine Automatisierung zu legitimieren, lässt sich durch die Einsparung an Arbeit oder an Lohnstückkosten berechnen. Bedenken Sie hierbei jedoch, dass es beim Einsatz eines Cobots nicht darum gehen sollte, Arbeitsplätze zu reduzieren, sondern vielmehr darum, neue Freiräume für Ihre qualifizierten Fachkräfte an anderer Stelle zu schaffen (siehe auch Faktor #5).

Für die Berechnung gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Eingesparte jährliche Gesamtarbeitsstunden x Standardkosten pro Arbeitsstunden oder
  • Gesamte Arbeitseinsparung pro Einheit (in Stunden) x Standardkosten pro Arbeitsstunden x Jahresvolumen

Hinweis:
Berücksichtigen Sie dabei auch die Kosten für Löhne und Sozialleistungen. Wenn Sie die Kosten für Sozialleistungen nicht ermitteln können, sind 27,5 Prozent eine konservative Schätzung, die zu den Lohnkosten hinzugezählt werden.

Sollten Sie die erforderlichen Daten für die Berechnung nicht beschaffen können, gehen Sie von einer konservativen Annahme aus, die auf Industriestandards oder auf dem eigenen logischen Ermessen beruht.

Faktor #2 – Einsparungen bei der Nacharbeit

Indem Cobots ihre Aufgaben stets präzise ausführen, verbessern sie die Qualität von Prozessen und nehmen damit Einfluss auf die Produktqualität. Das kann dazu führen, dass Nacharbeiten an Produkten entfallen. Und das spart wiederum zusätzliche manuelle Arbeit.

Nehmen wir etwa das Schweißen mit einem Cobot als Beispiel. Schweißnähte zieht dieser stets hochgenau – im Beispiel von B&S Blech mit System sogar an zwei Meter langen Bauteilen.

Die Einsparungen bei Nacharbeiten können Sie auf Stundenbasis oder als prozentuale Reduzierung der Gesamtkosten berechnen:

  • Gesamte eingesparte jährliche Stunden für die Nacharbeit x Standardkosten pro Arbeitsstunde oder
  • Aktuelle Kosten für die Nacharbeit x prozentuale Reduzierung der Nacharbeit

Faktor #3 – Reduzierung von Ausschüssen

Dieser Faktor für die Validierung der Investition spiegelt wider, inwiefern sich Ausschüsse durch eine Automatisierung reduzieren. Denn Cobots können die Qualität mitunter so entscheidend verbessern, dass weniger Produkte entsorgt werden müssen oder weniger Rohstoffe im Prozess verloren gehen.

Der Metallverarbeiter Jenny | Waltle erreicht beispielsweise durch die Automatisierung mit zwei Cobots an einer CNC-Fräse eine Null-Fehler-Quote bei seinen Bauteilen.

Diese Reduzierung von Ausschüssen können Sie auf Basis der Stückkosten oder einer allgemeinen Steigerung der Qualität berechnen:

  • Prozentsatz der Ertragsverbesserung x jährliches Produktionsvolumen x Standardstückkosten oder
  • Jährliche Einheiten Ausschussvermeidung x Stückkosten
Bei diesem Metallverarbeiter beladen zwei Cobots eine CNC-Fräse und reduzieren so die Ausschüssen auf ein Minimum.

Faktor #4 – Einsparung bei den Lagerhaltungskosten

Blicken wir über den Tellerrand des unmittelbaren Anwendungsbereichs eines Cobots hinaus, kann eine Automatisierung dazu führen, dass Sie weniger unfertige Einheiten lagern müssen. Überlegen Sie sich für diese Berechnung, an welcher Stelle Ihre Produktion stockt und, wo Sie aufgrund dessen Erzeugnisse für eine bestimmte Zeit zwischenlagern müssen.

Eine Verringerung dieser Bestände lässt sich anschließend wie folgt berechnen:

  • Verringerung der unfertigen Erzeugnisse (Einheiten) x Standardstückkosten x Prozentsatz der Lagerhaltungskosten oder
  • Verminderung der fertigen Vorräte (Stück) x Standardstückkosten x Prozentsatz der Lagerhaltungskosten

Hinweis:
Die Lagerhaltungskosten belaufen sich in der Regel auf 20 bis 30 Prozent des Gesamtwerts der Vorräte.

Faktor #5 – Steigerung der Produktionskapazität

Die Finanzlage in vielen Betrieben ist angespannt. Genau deshalb gilt es, sich auf die internen Kapazitäten zu konzentrieren. Cobots sind hier ein ideales Werkzeug, um jene Aufgaben zu übernehmen, die die Leistung und Produktivität von Mitarbeitern beeinträchtigen.

Indem Cobots monotonen, teilweise gefährlichen Tätigkeiten nachgehen, verschafft das qualifizierten Fachkräften neue Kapazitäten. Und das sorgt für Stabilität, um Ihre Verkäufe an bestehende Kunden oder Märkte zu bedienen oder, um zusätzliche Aufträge annehmen zu können. Daher ist diese Berechnung hier eine der wichtigsten.

Überlegen Sie, was möglich wäre, wenn Sie etwa eine Ihrer Maschinen mithilfe einer Automatisierung optimal auslasten könnten (wie im Beispiel von Endutec) oder abgesagte Aufträge doch bedienen könnten.

Die Kalkulation ergibt sich wie folgt:

  • Kapazitätsstückgewinne x durchschnittlicher Verkaufspreis pro Stück x Standardmargenprozentsatz

Wieso sich die Investition in Cobots vor allem langfristig auszahlt

Neben den aufgeführten finanziellen Gründen kann eine Automatisierung auch die strategischen Ziele von Unternehmen entscheidend unterstützen. Nehmen Sie etwa die unsicheren Zeiten, in denen Flexibilität wichtiger denn je ist. Betriebe verstehen Cobots schon heute als dynamisches Werkzeug. Verändern sich Bauteile oder Maschinen, können sie Cobots schnell für neue Aufgaben umrüsten. Das Geld für den Roboterarm selbst ist damit klug angelegt. Peripherie lässt sich je nach Anforderung mühelos zukaufen. Ein Cobot kann Ihr Unternehmen also lange Jahre an immer der richtigen Stelle unterstützen.

Sebastian Walter

Sebastian Walter ist seit März 2021 als Head of Sales Western Europe bei Universal Robots tätig. Der langjährige Vertriebsprofi möchte die Marktführerschaft von Universal Robots weiter ausbauen und die Robotik einem noch größeren Kundensegment in den wichtigen Absatzmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz zugänglich machen. Schon in seiner vorherigen Rolle als Channel Development Manager bei Universal Robots spielte Sebastian Walter eine zentrale Rolle beim Ausbau der Vertriebsstruktur in seinem Zuständigkeitsbereich.

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