Mit Spitzenqualität dem Wettbewerb voraus

Unsere Cobots ermöglichen Anwendern weltweit, ihre Prozessqualität zu optimieren. Dies gelingt nur, weil wir unsere eigenen Fertigungsprozesse stetig verbessern. Martin Kjærbo, Vice President Operations & Supply Chain Management, gibt Einblicke in unsere Cobot-Herstellung und in unser Qualitätsverständnis.

Qualität in der Cobot-Herstellung | Universal Robots
Qualität in der Cobot-Herstellung | Universal Robots

Unsere Cobots überzeugen Anwender auf der ganzen Welt mit Präzision, Fingerspitzengefühl und hoher Wiederholgenauigkeit. Das kommt nicht von ungefähr, denn diese besonderen Eigenschaften werden ihnen quasi in die Wiege gelegt: In unserer Produktion in Odense geben passionierte EntwicklerInnen und Ingenieure jeden Tag ihr Bestes, damit Sie Ihre Prozesse schließlich reibungslos automatisieren können.

Tauchen Sie in diesem Interview mit Martin Kjærbo in unsere Qualitätsvision ein und erfahren Sie, wieso wir Qualitätsmanagement als Prozess betrachten. Außerdem verrät Ihnen der Vice President Operations & Supply Chain Management, wie auch bei uns Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten.

Legen wir los mit einer recht pragmatischen Frage: Kann man Qualität überhaupt definieren?

Martin Kjærbo: Traditionell betrachten Unternehmen Qualität meist als ein Problem, das es zu lösen gilt. Qualität reduziert sich dabei auf die bloße Anstrengung, den Fertigungsprozess zu kontrollieren. Für uns ist Qualität jedoch weitaus mehr: Wir sehen sie als umfassenden Prozess, der uns eine Wettbewerbschance eröffnet.

Hohe Qualität bedeutet für uns, Kunden zufriedenzustellen – und nicht nur, sie vor Ärgernissen zu schützen. Dabei geht das, was wir unter Qualität verstehen, über die reine Produktebene hinaus. Wir betrachten die komplette Lebensdauer eines Produkts. Dabei berücksichtigen wir auch den Aufwand für Service und Instandhaltung – also die Gesamtkosten, die der Kunde hat.

In unserer Firma sprechen wir von acht Dimensionen der Qualität: Leistung, Produkteigenschaften, Zuverlässigkeit, Konformität mit etablierten Leistungsstandards, Langlebigkeit, Gebrauchstauglichkeit, Ästhetik und wahrgenommene Qualität. Diese Dimensionen bilden den Rahmen für unsere strategische Qualitätsanalyse und das Qualitätsmanagement.

Wenn ich an Qualität denke, frage ich mich doch „Bekomme ich das, wofür ich bezahlt habe? Erziele ich das gewünschte Ergebnis und ist das Produkt belastbar genug, damit ich es im gewünschten Sinne einsetzen kann?“ Als Hersteller geht es uns in erster Linie darum, die Varianz in unseren Prozessen möglichst kleinzuhalten. So stellen wir sicher, dass wir gute Produkte herstellen, die genau so funktionieren, wie es der Fall sein soll.

Hinter jedem Cobot steckt die Arbeitsleistung eines Teams, das jeden Tag nach höchsten Qualitätsstandards strebt.
Hinter jedem Cobot steckt die Arbeitsleistung eines Teams, das jeden Tag nach höchsten Qualitätsstandards strebt.

Das, was wir unter Qualität verstehen, geht über die reine Produktebene hinaus. Wir betrachten die komplette Lebensdauer eines Produkts.

Martin Kjærbo, Vice President Operations & Supply Chain, Universal Robots

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Cobots diesem hohen Qualitätsanspruch auch wirklich gerecht werden? Lässt sich Qualität Ihrer Erfahrung nach quantifizieren?

Martin Kjærbo: Ein Stück weit ja. Schauen wir zum Beispiel auf die Zuverlässigkeit: Hier können wir die durchschnittliche Zeit bis zum ersten Fehler heranziehen. Auch der durchschnittliche Zeitraum zwischen zwei Fehlern und die Fehlerrate pro Zeiteinheit sind Indikatoren zur Ermittlung der Qualität. Wir erfassen diese und ähnliche Daten über alle acht Kategorien hinweg, um unsere Produktqualität kontinuierlich zu verbessern.

Um das Qualitätsniveau zu sichern, ziehen wir außerdem bewährte Managementkonzepte zurate. Zum Beispiel Six Sigma, eine Methode zur systematischen Qualitätsverbesserung, die auf statistischer Datenauswertung beruht. Außerdem setzen wir in der gesamten Firma Teams ein, die nach Kaizen prüfen, wo wir noch besser werden können. Kaizen ist eine Methode zur permanenten ganzheitlichen Prozessoptimierung, angelehnt an ein japanisches Philosophiekonzept. Wir arbeiten hart, um die schlausten und besten Ingenieure auf uns aufmerksam zu machen. Insofern freuen wir uns sehr, dass wir letztes Jahr als eines der zehn besten Ingenieursunternehmen Dänemarks ausgezeichnet worden sind.

Können Sie beschreiben, wie der Qualitätsprozess bei der Entstehung eines Roboters also konkret aussieht?

Martin Kjærbo: Wir arbeiten mit einem dreistufigen Qualitätsprozess. Er bezieht die Zulieferer, die Produktion und den Endkunden mit ein. Für jeden Schritt legen wir dabei eigene Kennzahlen fest, die wir regelmäßig erhöhen – das ist Teil unserer Strategie der konstanten Verbesserung.

Der konkrete Weg zum qualitativ hochwertigen Cobot beginnt schließlich mit seinen einzelnen Bauteilen. Alle Komponenten unserer Zulieferer begutachten wir daher regelmäßig und testen sie rigoros. Grundsätzlich arbeiten wir mit einigen der größten Lieferanten der Elektronikindustrie zusammen, um zu gewährleisten, dass das Qualitätsniveau unserer Cobots unserem Anspruch immer gerecht wird.

Blicken Sie hinter die Kulissen unserer Produktion in Odense und erfahren Sie, was uns bei der täglichen Arbeit antreibt.

Von der Schraube, die wir unter dem Mikroskop begutachten, bis hin zur letzten Politur des ganzen Roboterarms: Bei all unseren Prozessen streben wir nach der Präzision und Güte der Schweizer Uhrenherstellung.

Martin Kjærbo, Vice President Operations & Supply Chain, Universal Robots

Betrachten wir den zweiten Aspekt – unsere eigene Produktion – haben wir die Qualität natürlich am besten im Blick. Viele unserer Mitarbeiter sind seit Firmengründung dabei. Sie kennen unsere Cobots in- und auswendig. Sie wissen, wie jedes Teil funktionieren soll, und an welcher Stelle es im fertigen Produkt sitzt. Unsere Fertigungslinie hat 81 Messstationen und Testsysteme, um sicherzustellen, dass jeder einzelne Prozess den Standards entspricht. Zum Beispiel testen wir jedes Gelenk 19 Stunden lang, bevor wir es in den Roboterarm einbauen. Wenn er von der Montagelinie kommt, testen wir jeden von diesen drei Stunden auf Sicherheit, Kalibrierung und Positionierung.

Jeder Cobot, den wir verkaufen, wurde von einem Mensch-Roboter-Team hergestellt.

Martin Kjærbo, Vice President Operations & Supply Chain, Universal Robots

Was die Kundenseite betrifft, so versuchen wir möglichst viel darüber zu erfahren, wie Unternehmen unsere Cobots nutzen. Wir wollen verstehen, wie sie die Roboter belasten und was für neue Applikationen sie dabei vielleicht entdecken. Natürlich beobachten wir unsere Cobots am Markt auch, um von unseren Kunden Erkenntnisse über ihre Zuverlässigkeit, Wiederholgenauigkeit und Gesamtqualität zu gewinnen. Auch wir selbst hängen von der Qualität unserer Produkte ab, denn alle unsere Roboter werden von einem Mensch-Cobot-Team hergestellt.

Wie profitieren denn die UR-Cobots von der Mensch-Roboter-Kollaboration an den eigenen Montagelinien?

Martin Kjærbo: Jeder unserer Cobots wird von einem Mensch-Roboter-Team hergestellt, das an der Produktionslinie eng zusammenarbeitet. Dieser Prozess hat sich über die letzten fünf Jahre allmählich entwickelt. 2015 beruhte unsere Produktion noch vollständig auf hochwertiger Handarbeit. Als sich unsere Verkäufe dann innerhalb eines Jahres verdoppelten, wurde schnell klar, dass wir umsatteln mussten.

Stattdessen haben wir eine teilautomatisierte Produktion nach dem Lean-Prinzip realisiert: Heute übernehmen UR3-Roboter die Schraubvorgänge bei der Montage von Gelenken und Tool-Flanschen. Dabei interagieren sie mit den Mitarbeitern. Auf jedem zweiten Arbeitsplatz an unserer Montagelinie in Odense sitzt ein Cobot.

Damit eröffnet sich uns zugleich eine Fundgrube an Daten, die wir wiederum zur stetigen Qualitätsverbesserung nutzen. Wenn ich also von der Qualität der Cobots spreche, ist das kein Wunschdenken, sondern Realität.

An der Montagelinie in Odense, Dänemark, verschraubt der UR3 die Gelenke seiner Roboterkollegen, die hier entstehen.Anschließend montiert ein Mitarbeiter Plastikring, Flansch und Spindel manuell und übergibt wieder an den Roboter.Der UR3 vermisst schließlich den Flansch, holt sich neue Schrauben und montiert ihn mit 16 Schrauben in einem genau definierten Kreuzmuster. Dadurch stellt er sicher, dass der Antrieb korrekt zentriert wird. Der UR3 braucht nur vier Minuten, um 28 Schrauben in ein Robotergelenk einzudrehen. Der Mitarbeiter kann in dieser Zeit die nächsten Gelenke zur Montage vorbereiten.

Was ist in Ihren Augen einzigartig an der UR-eigenen Sicht auf das Thema Qualität?

Martin Kjærbo: Unser Qualitätsdenken ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. In meinen Augen liegt das vor allem an unserer Geschichte, der Beliebtheit unserer Produkte und unserer weltweiten Reichweite. Wir sind Pionier der Robotik-Branche. Dadurch haben wir in den letzten 15 Jahren auch die Qualitätsstandards für den gesamten Cobot-Sektor definiert und gesetzt. 2020 haben wir dann unseren 50.000. Cobot implementiert – das ist für sich genommen schon ein Gütesiegel. Wir haben einen weltweiten Kundenstamm, der uns regelmäßig Feedback zu unseren Produkten gibt.

Wir haben einen einzigartigen und unvergleichlichen Einblick in die Qualitätsanforderungen der Cobot-Anwender.

Martin Kjærbo, Vice President Operations & Supply Chain, Universal Robots

Darüber hinaus teilen Kunden ihre Erkenntnisse über neue Applikationen mit uns. Wir nutzen dieses Feedback, um unser Portfolio dahingehend zu verbessern, den realen Anforderungen optimal gerecht zu werden. Kurz gesagt: Wir haben einen einzigartigen und unvergleichlichen Einblick in die Qualitätsanforderungen der Cobot-Anwender. Zudem verfügen wir über eine weltweite Reichweite, die sich infolge unserer Übernahme durch Teradyne massiv erhöht hat. Sie garantiert, dass wir hohe Qualitätsstandards nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Zulieferer setzen – alles mit dem Ziel, Kunden hochqualitative, flexible Cobots liefern zu können.

Um das zu erreichen, braucht es ein starkes Team. Sind Sie auch ein bisschen stolz, wenn Sie sehen, was Ihre Mitarbeiter jeden Tag leisten?

Martin Kjærbo: Absolut, es erfüllt mich mit Freude, wenn ich sehe, wie Mensch und Roboter in unserer Fertigung gemeinsam anpacken, und wie sorgfältig unsere Mitarbeiter daran arbeiten, unser Produkt jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Mit der Zeit sehen wir – wie so viele unserer Kunden – wie sich die Zahlen mit Blick auf Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen summieren. Jeder Tag ist ein ständiges Streben danach, die Leistungen vom Vortag noch zu übertreffen. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, dann war es ein guter Tag und eine gute Vorbereitung auf morgen.

Zur Person: Martin Kjærbo ist Vizepräsident für Operations & Supply Chain Management bei Universal Robots. Zuvor bekleidete er Führungspositionen in den Bereichen Logistik, Supply Chain Management und Technik bei international bekannten dänischen Unternehmen, z.B. dem Pumpenspezialisten Grundfos oder dem Windkraftanlagenhersteller Vestas.

Petra Einertshofer

Als Head of Marketing Western Europe verantwortet Petra Einertshofer seit 2017 die Leitung und Koordination sämtlicher Kommunikationsmaßnahmen im On- und Offlinebereich bei Universal Robots für die DACH-Region. Unternehmen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale von Cobots auf kreative und innovative Weise näher zu bringen, ist ihr ein besonderes Anliegen. Mit über 25 Jahren (internationaler) Erfahrung in den Bereichen Brand und Marketing Communication kennt sie die Besonderheiten der Branche und ist ein waschechter Industrie-Kommunikationsprofi.

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