Mit der Roboterschulung in kurzer Zeit zum Cobot-Experten

Julia Vögele und Sascha Holl haben unser zweieinhalbtägiges Core-Training absolviert und sind jetzt Spezialisten für die Cobot-Integration. Sascha hatte zuvor noch nie mit dem Thema Programmieren zu tun, Julia hingegen verfügte bereits über jede Menge Vorerfahrung. Im Interview sprechen sie über ihre Eindrücke von der Schulung.

So einfach ist die Cobot-Schulung | Universal Robots
So einfach ist die Cobot-Schulung | Universal Robots

Roboter zu programmieren erscheint vielen als hochkomplexe Tätigkeit, vor der sie zunächst gehörigen Respekt haben. Doch ist diese Sorge unnötig, denn einerseits ist die Software unserer Cobots besonders intuitiv aufgebaut, andererseits bieten wir von Universal Robots ein ganzes Bündel von Weiterbildungsmaßnahmen – vom kostenlosen E-Learning-Kurs bis zur mehrtägigen Präsenzschulung. Julia Vögele und Sascha Holl haben unser zweieinhalbtägiges Core-Training absolviert und sich zu Cobot-Spezialisten ausbilden lassen. Hier berichten sie von ihren Erfahrungen.

Julia Vögele – Auf dem Weg zur Expertin für Automatisierung

Liebe Julia, Du programmierst bei KNOLL Maschinenbau im baden-württembergischen Bad Saulgau Roboter. Wie kam es dazu?

Julia Vögele: Nach der Realschule habe ich das Abi mit der Fachrichtung Mechatronik gemacht. Im Anschluss habe mich bei der Firma KNOLL beworben. Damals eigentlich als Mechatronikerin. Der Ausbildungsleiter machte mich dann auf eine völlig neue Fachrichtung aufmerksam: die Automatisierung. Ich war sofort begeistert, da mir dieser Themenbereich bereits im Abi immer am meisten Spaß gemacht hat. Und so wurde ich direkt zur Programmiererin ausgebildet. Zum Cobot-Programmieren bin ich aber erst gekommen, als ich sagte, ich würde gerne die Abteilung für Transportsysteme kennenlernen wollen. Das hat mir gefallen und hier bin ich jetzt.

Und dafür hast du dann unser Core-Training gemacht?

Julia: Genau, Anfang des Jahres. Wir waren fünf oder sechs Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen. Aufgrund von Corona hat das Training nicht in München, sondern online stattgefunden. Dafür haben wir eine Kamera aufgebaut und so unseren ganzen Roboterarbeitsplatz gezeigt. Wir waren zu zweit: ein Masterstudent, der den Cobot zu uns gebracht hat, und ich. Gemeinsam haben wir dann die Schulung in unserer Halle absolviert. Das war super organisiert.

Julia Vögele, 25, ist seit drei Monaten mit ihrer Ausbildung als Automatisierungsexpertin bei KNOLL fertig.
Julia Vögele, 25, ist seit drei Monaten mit ihrer Ausbildung als Automatisierungsexpertin bei KNOLL fertig.

Als Maschinenbauunternehmen entwickelt und produziert ihr ja Anlagen für unterschiedliche Branchen. Nutzt ihr selbst auch Cobots? Und welche Rolle spielen sie bei euren Kundenprojekten?

Julia: Im Moment haben wir bei KNOLL noch keinen Cobot im Einsatz. Da sind wir aber gerade dran. Wir möchten den Cobot beispielsweise zum Bestücken von Anlagen verwenden. In einem Projekt bei einem unserer Kunden soll er aber auch Klebearbeiten verrichten. Dieses Projekt bereite ich im Moment vor und mache dafür kleine Testversuche mit einem Klebedüsen-Dummy. Wenn wir von unserem Kunden das Okay bekommen, werde ich auch zur Firma fahren und den Cobot dort integrieren.

Also auch viel Verantwortung, die du da gleich bekommst…

Julia: Ja, das ist schon sehr viel so direkt nach der Ausbildung. Damit bin ich die erste offiziell von Universal Robots zertifizierte Cobot-Integratorin in unserem Unternehmen.

Ein tolles Alleinstellungsmerkmal, oder?

Julia: Allerdings! Wir hatten bei uns mal eine interne Veranstaltung, bei der ich den Cobot Flaschen aus Getränkekisten nehmen ließ. Ich habe ihn sozusagen zum Getränkeautomaten umgebaut. Und seitdem bin ich immer die mit dem Getränkeroboter. (Lacht)

Gerade am Anfang hat man Angst, etwas kaputt zu machen und ist ganz vorsichtig. Die Angst wurde mir genommen. Und ich habe gelernt, wie man den Cobot am einfachsten programmieren kann.

Julia Vögele , Automatisierungsexpertin bei KNOLL

Du meintest, der Cobot kam über einen Masterstudenten zu euch?

Julia: Ja, er hat seine Masterarbeit bei uns geschrieben. Und in der Uni hat er schon mal mit Universal Robots gearbeitet. Er hat unserem Abteilungsleiter eine Arbeit über den Cobot vorgeschlagen und der war gleich Feuer und Flamme. Wir hatten zuerst das „Cobot auf Reisen“ Projekt, bei dem wir zwei Wochen mit dem Roboter bei uns arbeiten konnten. Nach diesem Test war klar: Der gefällt uns, den können wir einsetzen. Das war im November letzten Jahres.

Da hattest du ja bereits Erfahrung mit dem Programmieren. Wie lief denn die Schulung für dich ab?

Julia: Am ersten Tag haben wir mit den Basics angefangen und z.B. eine kleine Pick-and-Place-Anwendung selbst programmiert. Im Vorfeld haben wir dafür Schulungsmaterial zugesendet bekommen und verfügten damit z.B. über Werkteil-Dummys, die wir während der Schulung dann unterschiedlich platzieren konnten. Das war super. Am zweiten Tag beschäftigten wir uns mit der Optimierung von Programmen: auf Basis des anfänglichen Programms haben wir so etwas relativ Großes gebaut. Am Ende haben wir das dann noch weiter optimiert, das war schon sehr interessant. Am dritten Tag haben wir schließlich ein ganz individuelles Programm auf die Beine gestellt und da sieht man schnell, was man am Anfang falsch gemacht hat. So war ein wirklich schöner Lernprozess sehen.

Maßarbeit: Der Einsatz der Cobots in den Produktionsanlagen wird genau geplant.
Maßarbeit: Der Einsatz der Cobots in den Produktionsanlagen wird genau geplant.

Was würdest du sagen, hat dir die Schulung rückblickend gebracht?

Julia*:* Ich würde sagen, einen sicheren Umgang mit dem Gerät. Gerade am Anfang hat man Angst, etwas kaputt zu machen und ist ganz vorsichtig. Die Angst wurde mir genommen. Und ich habe gelernt, wie man den Cobot am einfachsten programmieren kann.

Also hat sich dadurch auch etwas bei dir verändert?

Julia: Ja, wenn es bei uns ums Automatisieren geht, dann bin eine von den ersten, die gefragt wird: Kannst du dir vorstellen, ob das funktioniert?

Was würdest du sagen, wo du dich künftig bei Cobot-Projekten siehst?

Julia: KNOLL ist ja weltweit tätig und wenn unser Vertrieb den Cobot noch ein bisschen unter die Leute bringt, denke ich, dass ich mit dem Cobot viel unterwegs sein werde.

Sascha Holl –  Inspiriert durch die Möglichkeiten der Roboter-Programmierung

Hallo Sascha, du hattest vor der Schulung noch nichts mit der Cobot-Programmierung zu tun, richtig? Wie kam es denn dazu?

Sascha Holl: Stimmt, ich komme aus einem ganz anderen Bereich. Nach der Realschule habe ich die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Feinwerkmechaniker gemacht, bei der Firma VEMA in Baden-Württemberg. Anschließend folgten sechs Monate im Werkzeugbau und eine Weiterbildung in der Fachrichtung Medizintechnik. Durch die Technikarbeit bin ich dann bei VEMA in einer neu geschaffenen Position gelandet, in der ich jetzt mit kollaborierenden Robotern arbeite. Wir haben bei uns im Laufe der letzten Jahre bereits fünf Cobots in den Betrieb integriert. Bei der neuen Position laufen einige Aufgaben zusammen, somit bin ich zuständig für die Koordination, Terminverfolgung und Terminplanung. Und zum Teil auch für die Konstruktion und Entwicklung unserer Anlagen.

Dafür programmierst du also auch die Cobots, ist das deine Hauptaufgabe?

Sascha: Die Hauptaufgabe ist wirklich die Konstruktion der Produktionsanlagen mit den Robotern. Das Programmieren wird dann im Vorfeld der Inbetriebnahme gemacht. Nach der Programmierung macht unser Maschineneinrichter die Feinabstimmungen.

Sascha Holl, 25, seit 2019 Techniker und Projektmanager der Firma VEMA.
Sascha Holl, 25, seit 2019 Techniker und Projektmanager der Firma VEMA.

Was machen die Maschinen und wie kommt dabei der Cobot zum Einsatz?

Sascha: Im Wesentlichen produzieren wir Kunststoffspritzteile. Dabei gibt es viele visuelle Prüf- und auch komplexe Verpackungsaufgaben, vor allem auf letzteres sind unsere Cobots spezialisiert. Sie sortieren die Artikel vom Band in die Kartons.

Und um sie zu programmieren, hast du das Core-Training bei uns gemacht?

Sascha: Genau, Ende Juni war ich für zweieinhalb Tage bei der Schulung in München vor Ort. Ich muss sagen, ich hatte zuvor noch nie etwas mit Cobots zu tun, für mich war die Programmierung komplett neu. Die Schulung hat mir die Angst genommen. Man hat ja schon so ein bisschen Respekt vorm Roboter. Durch die Schulung bekommt man Sicherheit und einen guten Einblick in die Möglichkeiten.

Wie war es für dich, das erste Mal einen Cobot zu programmieren?

Sascha: Das war für mich sehr einfach. Es werden jetzt keine komplexen Programmierzeilen oder so erwartet. Die Software der Cobots ist wirklich intuitiv bedienbar, erste Programmabläufe sind deswegen schnell erstellt.

Ich bin froh, dass man den Cobot wirklich vor Ort hatte. Die reine Theorie war auch hilfreich, aber der größte Lerneffekt ist einfach, direkt mit den Cobots zu arbeiten.

Sascha Holl, Techniker und Projektmanager bei VEMA

Wie lief die Schulung vor Ort bei dir ab?

Sascha: Durch Corona war Maskenpflicht und die Cobots wurden jeden Tag desinfiziert und gereinigt. Ich bin froh, dass man den Cobot wirklich vor Ort hatte. Die reine Theorie war auch hilfreich, aber der größte Lerneffekt ist einfach, direkt mit den Cobots zu arbeiten. Die Schulung an sich war sehr gut aufgebaut. Jedes der neun Module wurde zuerst in der Theorie durchgesprochen und von der Schulungsorganisatorin auch vorgeführt. Man konnte immer auch gleich nachfragen und dann ging’s schon daran, den eigenen Cobot zu programmieren.

Und vorher hast du die Online Academy besucht, richtig?

Sascha: Richtig, für die Core-Schulung benötigt man zuvor den Abschluss der Online Academy. Da arbeitet man sich durch Videos zwischen sieben und 15 Minuten Länge, alles zusammen dauern etwa drei Stunden. An einem Nachmittag ist das also leicht erledigt. Die Videos liefern gute Erklärungen und dadurch wird der Einstieg in die Schulung schon sehr erleichtert.

Was hat dir die Schulung gebracht? Arbeitest du jetzt regelmäßig mit den Cobots?

Sascha: Ich programmiere jetzt auch selbst für zukünftige Projekte, um zu lernen, welche Möglichkeiten es gibt. Dadurch kann ich Fragen besser abschätzen, wie: Was geht gar nicht? Was habe ich am Anfang noch nicht bedacht? Dementsprechend kann ich die konkrete Produktionsanlage ganz anders konstruieren und entwickeln.

Am Anfang hatte ich eher Bedenken, ob mir die Roboter-Programmierung überhaupt Spaß machen würde. Aber dadurch, dass die Programmierung und Bedienung so intuitiv ist, erkenne ich das Potenzial.

Sascha Holl, Techniker und Projektmanager bei VEMA

Wo siehst du dich denn künftig in der Firma bei Cobot-Projekten?

Sascha: Schön wäre es beispielsweise, wenn es einen kompletten Ablauf mit einem fahrerlosen Transportsystem gäbe. D.h. der Cobot nimmt den Karton, stellt ihn auf das Transportsystem und wird gleich in den Logistik- oder Versandbereich gefahren. Das wäre in meiner Vorstellung das nächste Level, auf das wir ein bisschen spekulieren.

Wenn du in deiner Arbeit völlig frei wärst, wie würdest du einen Cobot gerne programmieren? Oder wozu?

Sascha: Es wäre natürlich schön, wenn die Cobots verschiedene Aufgaben übernehmen. Sie sollten nicht nur die Einpackarbeiten in Kartons übernehmen, sondern die Teile auch qualitativ prüfen können.

Du hast viele Ideen, die du einbringst. Warum interessieren dich diese Vorgänge so?

Sascha: Am Anfang hatte ich eher Bedenken, ob mir die Roboter-Programmierung überhaupt Spaß machen würde. Aber dadurch, dass die Programmierung und Bedienung so intuitiv ist, erkenne ich das Potenzial. Ich sehe auch immer wieder im Internet bei Videos, welche Möglichkeiten es gibt. Und ich freue mich darauf, diese dann in unserer Firma umzusetzen.

Petra Einertshofer

Als Head of Marketing Western Europe verantwortet Petra Einertshofer seit 2017 die Leitung und Koordination sämtlicher Kommunikationsmaßnahmen im On- und Offlinebereich bei Universal Robots für die DACH-Region. Unternehmen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Potenziale von Cobots auf kreative und innovative Weise näher zu bringen, ist ihr ein besonderes Anliegen. Mit über 25 Jahren (internationaler) Erfahrung in den Bereichen Brand und Marketing Communication kennt sie die Besonderheiten der Branche und ist ein waschechter Industrie-Kommunikationsprofi.

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