Wie Elektronikfertiger den Erfolgsschalter umlegen

Die Welt der Elektronikhersteller steckt voller Ideen und Innovation. Immer kurzlebiger werden ihre Produkte, immer schneller trägt man sie zu Markte. Wie die Industrie die Weichen für diese und künftige Erfolge stellt und wie Elektronikfertiger in der Schnelllebigkeit der Branche bestehen, lesen Sie hier.

Elektroindustrie und Automatisierung | Universal Robots
Elektroindustrie und Automatisierung | Universal Robots

Die Welt der Elektronikhersteller steckt voller Ideen und Innovation. Immer kurzlebiger werden ihre Produkte, immer schneller trägt man sie zu Markte. Nicht verwunderlich ist also, dass 2019 in diesem hochdynamischen Wirtschaftszweig 888.000 Beschäftigte einen Gesamtumsatz von 191 Milliarden Euro erwirtschaften konnten. Damit rangiert die Elektronikbranche hinter dem Maschinenbau und noch vor der Automobilindustrie – dem Aushängeschild unserer deutschen Wirtschaft. Wie sie in diese Position aufsteigen konnte und was die zentralen Weichensteller für ihre künftigen Erfolge sind – darum geht es in unserem Blogbeitrag.

Veränderung herbeiführen, nicht verschlafen

Als Konsumenten ist uns längst klar, dass im Elektronikmarkt Trends gesetzt werden. Einer, der hier den Weitblick behielt, war Andy Grove – Mitbegründer des Mikrochip-Giganten Intel. Er positionierte sein Unternehmen an der Spitze der globalen Elektronikindustrie, weil er eines verinnerlicht hatte: Only the paranoid survive. Kurz gesagt geht es beim Business-Mantra des gewieften Strategen darum, Wandel als die einzig beständige Konstante zu begreifen, sich nicht von ihm treiben zu lassen, sondern ihn aktiv zu fördern.

Natürlich sind Stakeholder der Elektronikindustrie nicht wirklich paranoid. Zweifelsohne müssen sie jedoch dynamisch und vorausschauend handeln, um vorne mitspielen zu können. Etwa ein Drittel des Branchenumsatzes entfällt auf neuartige Produkte und Systeme. Grundlage dieser Innovationskraft ist es, sich Raum und Zeit dafür zu verschaffen.

In der schnelllebigen Elektronikindustrie geht es oft um Millimeterarbeit.
In der schnelllebigen Elektronikindustrie geht es oft um Millimeterarbeit.

Dynamisch zu sein, kann allerdings auch gravierende Nachteile mit sich bringen. Rasche, eventuell nicht sorgfältig geplante Entscheidungen führen zu Marktverschiebungen, die sich im schlimmsten Fall zugunsten der Mitbewerber auswirken.

Weichen auf Wachstum stellen

Um diese zu vermeiden, sind für Zulieferer – oftmals EMS-Unternehmen (Electronics Manufacturing Services) – und Hersteller gleichermaßen fünf Faktoren entscheidend.

01 Stabile Prozesse für weniger Ausschuss

Die Materialkosten bei EMS-Anbietern betragen im Vergleich zu den Fertigungskosten rund 60 bis 80 Prozent. Zurecht, denn die Produktqualität entscheidet in der Branche, wer den Auftrag bekommt und wer nicht. Potenzial zur Optimierung verbirgt sich hier nun meist im Umgang mit dem Material, um Stillstandzeiten zu vermeiden. Wer die Bereitstellung von Material exakt auf die Verarbeitungsschritte abzustimmen weiß, vermeidet Engpassszenarien und steigert die Produktivität.

02 Intelligent automatisieren

Von Zulieferern wird erwartet, termingerecht zu produzieren und auch mal spontan einen Auftrag anzunehmen. Um Produktionslayouts dafür flexibel zu halten, schrecken Elektronikfertiger allerdings von einer Automatisierung typischer manueller Tätigkeiten zurück. Ein Montageplatz mit menschlichem Kollege lässt sich vermeintlich leichter umziehen als mit einem Roboter. Wer bei solchen Prozessen allerdings auf kollaborierende Roboter (Cobots) setzt, kann die gewünschte Flexibilität wahren. Mit einem geringen Eigengewicht und kleiner Stellfläche können Unternehmen sie sogar als mobile Anlagen einsetzen.

03 Kundenwünsche als „One-Stop-Shop“ antizipieren

Als Schnittstelle zwischen Kunden und Lieferanten spüren EMS-Anbieter als erste, welche Trends und Herausforderungen sich am Markt abzeichnen. So brauchen sie gar nicht länger darauf pochen, hochspezialisierte Dienstleister für nur einen einzigen Service zu sein. Um zu erkennen, welche Angebote begehrt sind und einander ergänzen, sollten die Hersteller ihr Leistungsspektrum immer wieder kritisch hinterfragen und nachjustieren.

04 Prozesse nachhaltig gestalten

Nachhaltigkeit bedeutet für Unternehmen mehr als nur den Materialausschuss zu reduzieren. Elektronikhersteller sollten Prozesse – beispielsweise in Produktion oder Logistik – identifizieren, die ihnen eine umweltschonendere Fertigung ermöglichen, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Nur so kann die eigene gesamtgesellschaftliche Verantwortung tatsächlich umgesetzt und kein reines Greenwashing betrieben werden. Und wer nachweislich nachhaltig produziert, schafft Vertrauen beim Kunden und verzeichnet dauerhaft einen größeren Umsatz.

05 Forschung und Entwicklung vorantreiben

Jede dritte Innovation des verarbeitenden Gewerbes basiert auf Lösungen der Elektronikindustrie. Um innovativ zu agieren, sollten Hersteller nicht vor Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zurückschrecken. Wichtiger denn je ist hier der interdisziplinäre Austausch – speziell mit Blick auf Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning.

Hand in Hand arbeiten Mensch und Cobot auch in unserer eigenen Produktion in Dänemark zusammen.
Hand in Hand arbeiten Mensch und Cobot auch in unserer eigenen Produktion in Dänemark zusammen.

Kollaboration in der Branche

Uns ist die Dynamik und die Sorge dieses Industriezweiges sehr gut bekannt. Mit unseren kollaborierenden Robotern stehen auch wir auf der Seite der Elektronikhersteller. In unserer Produktion in Dänemark setzen wir deshalb selbst auf intelligente Automatisierung mit Cobots, um unsere Effizienz zu steigern. Innovation kann nur durch eine Kollaboration in der Branche vorangetrieben werden, indem man sich mit Anwendern, Vertretern aus Forschung und Wirtschaft regelmäßig austauscht und inspirieren lässt.

Und so wissen wir: Elektronikfertiger müssen nicht zu einem zweiten Andy Grove werden, um erfolgreich zu sein. Es sind die fünf Weichensteller und die Summe unzähliger Veränderungen, die sie selbst aktiv fördern, die über sie als Innovationsmotor am Markt positionieren werden.

Andrea Alboni

Andrea Alboni ist General Manager Western Europe bei Universal Robots. Mit Leidenschaft und Know-how verantwortet er das Geschäft in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz. Die hohe KMU-Dichte im DACH-Raum bietet eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten für die flexiblen, kostengünstigen Cobots. Andrea Alboni bringt seine über zehnjährige Sales-Expertise ein, um gemeinsam mit Universal Robots die Entwicklung und den Einsatz kollaborativer Robotik sowie das Wachstum am Markt weiter voranzutreiben.

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