Ein Cobot revolutioniert den Schulunterricht

Ein Cobot, der Schüler zu Höchstleistungen anspornt! In diesem Gastbeitrag erfahren Sie, welche Hebel Armin Eder, couragierter Direktor an der Pfaffenwinkel-Realschule im bayerischen Schongau, aktiviert hat, damit Jugendliche von praxisnahem Robotikunterricht profitieren – durch einen UR3e von Universal Robots.

Automation und Robotik in Schongau-Schule | Universal Robots
Automation und Robotik in Schongau-Schule | Universal Robots

Jugendliche, die liebend gern die Schulbank drücken, während ein Cobot zu Höchstleistungen anspornt. Und mittendrin, ein Schulleiter aus dem bayerischen Schongau. Wir stellen vor: Armin Eder, Direktor an der Pfaffenwinkel-Realschule. In diesem Gastbeitrag erfahren Sie, welche Hebel der couragierte Pädagoge aktiviert hat, damit Jugendliche von praxisnahem Robotikunterricht profitieren – durch einen UR3e von Universal Robots.

Klotzen, nicht kleckern: Start mit Legosteinen

Es begann vor drei Jahren. Damals haben wir mit der programmierbaren Produktserie „Lego Mindstorms“ ein Wahlunterrichtsfach für die Klassen 5 bis 8 gestartet und sofort einen überwältigenden Erfolg eingefahren: Der Kurs war übervoll. Sogar Teilnehmer aus einer Nachbarschule kamen. Unser Ziel war es, die Anwendungsmöglichkeiten der Robotik praxisnah zu vermitteln. Denn im Rahmen der MINT-Fächer dient die Robotik als Einstieg in das Thema „Künstliche Intelligenz“ – das darf ja nicht nur Theorie bleiben. So werden wir dem Lehrplan Plus gerecht, der die Robotik als Grundlagenkenntnis definiert. Zudem sieht der Lehrplan eine Kooperation mit Betrieben vor.

Aktuell wird Robotik bei uns ausschließlich als Wahlfach angeboten. Nachdem IT aber auch als Abschlussprüfungsfach gewählt werden kann, wird sich dies bald ändern und in den Alltagsunterricht übergehen, im Fach IT zumindest.

Einmalige Gelegenheit, viele Lobeshymnen

2019 bekamen wir eine große Chance: Fabian Bremauer, Betriebsleiter des MittelstandsCampus in Sauerlach, wies mich auf weitere Möglichkeiten des Robotikunterrichts hin. Man bot uns sogar drei Kurstage für ausgewählte SchülerInnen aus den 8. Klassen an. Diese Schnuppertage fanden schließlich in den Faschingsferien am Campus statt. Nach den begeisterten Rückmeldungen von SchülerInnen und Eltern habe ich mich dann dazu entschieden, einen Roboter an die Schule zu holen – mittlerweile sind es sogar zwei, darunter der UR3e von Universal Robots

In enger Zusammenarbeit mit dem MittelstandsCampus folgte der Antrag für die Finanzierung des UR3e bei meinem Sachaufwandsträger. Ich hatte den Antrag wohl gut formuliert, denn er wurde sofort genehmigt. Jetzt galt es, ein pädagogisches Konzept auf die Beine zu stellen. Bei der Gelegenheit hatte mich Herr Bremauer auf Universal Robots aufmerksam gemacht.

In Schongau lernen die SchülerInnen mit Spaß und fürs Leben.

Armin Eder, Schuldirektor, Pfaffenwinkel-Realschule Schongau

Von der Idee bis zur ersten Unterrichtsstunde

Dann ging alles sehr schnell. In einer Videokonferenz mit einigen Verantwortlichen, darunter Fabian Bremauer vom MittelstandsCampus und Fabian Schäll von Universal Robots, wurde alles besprochen und in die Wege geleitet. Ganz nach dem Prinzip: Reden, überlegen, machen. Dafür steht auch das Vorgehen von Fabian Schäll; gemeinsam mit Herrn Bremauer hat er alles in die richtigen Bahnen geleitet und uns in das Lehrkonzept eingewiesen. Das Unterrichtskonzept von Universal Robots samt Zugang zur UR Online Academy ist äußerst empfehlenswert und hat uns sehr geholfen.

Uns wurde eine Einweisung gegeben, und meine Kolleginnen haben alles interessiert aufgenommen und sich auch vieles gemerkt. Auch für sie gilt und galt: Learning by doing – und auch sie haben Spaß dabei. Das ist zumindest mein Eindruck. Für den UR3e gab es zum Einstieg die Möglichkeit, per Online-Schulung über acht Kapitel die ersten Schritte zu unternehmen. Diese Videos waren sehr ansprechend, selbsterklärend und zielführend. Selbst ich als Theologe konnte das Zertifikat erlangen – ein echtes Aha-Erlebnis. Was mich am UR3e besonders überzeugt hat, ist die Tatsache, dass die SchülerInnen den Roboter auch virtuell bedienen können. Somit ist die Zahl der teilnehmenden SchülerInnen nicht auf eine kleine Gruppe oder ein Team beschränkt.

So funktioniert der Unterricht mit dem UR3e

Im Robotikunterricht herrscht ein anderes Verständnis von Erfolg, den wir nicht anhand der typischen Notenskala bemessen. Erfolg zeichnet sich ab, wenn der Roboter das macht, was er machen soll. Es gibt unter den TeilnehmerInnen einen regelrechten Wettbewerb, wer schneller ist. Leistung ist nun mal Arbeit durch Zeit. Die Formel passt und bleibt.

Die SchülerInnen lieben den Unterricht mit dem Roboter. Ein Beispiel: Die Jugendlichen finden am Nachmittag oft kein Ende. Die Lehrkräfte müssen teilweise schon den Stecker ziehen, um den Unterricht zu beenden. Wenn das nicht alles aussagt?

Eine ideale Schule: Die Pfaffenwinkel-Realschule nimmt die Digitalisierung als Chance wahr.
Eine ideale Schule: Die Pfaffenwinkel-Realschule nimmt die Digitalisierung als Chance wahr.

„Girls‘ Day“? Ist hier jeden Tag

Heute bin ich stolz darauf, zwei Kolleginnen mit dieser Aufgabe betraut zu haben. Man braucht Kollegen, die für dieses Thema „brennen“. Vor drei Jahren hat sich eine Kollegin zu uns beworben, die jetzt mit einer weiteren weiblichen Lehrkraft das Thema vorantreibt. Ich betone: zwei Frauen, nachdem ja immer beklagt wird, das Feld würde den Männern überlassen.

Momentan bauen die Kolleginnen eine Mädchengruppe aus den 7. Klassen auf. Da wir aber erst am Anfang stehen und noch wenige Stunden aktiv absolviert haben, lässt sich nichts Konkretes aussagen. Was sich aber auf jeden Fall sagen lässt: „Künstliche Intelligenz“ gehört nicht nur den Männern, die sie vielleicht eher nötig haben, sondern in die Hände von Frauen, die meiner Erfahrung nach sogar noch besser als Männer sind. Männer, nehmt mir das nicht übel.

Gewappnet für einen automatisierten Berufsalltag

Besonders erwähnenswert an unserem Robotikunterricht ist die enge Verzahnung von Lehrinhalten und Berufspraxis. Das ist auch wichtig, denn knapp 50 Prozent unserer RealschülerInnen streben die allgemeine Hochschulreife an, das heißt den Wechsel ans Gymnasium oder die Fachoberschule (FOS). Die anderen 50 Prozent sind breit gefächert, da wird alles bedient, was der Markt hergibt und verlangt. Kurzum: Diese SchülerInnen müssen so gut wie möglich auf den bevorstehenden Berufseinstieg vorbereitet werden.

In der Praxis klappt das wirklich hervorragend: Wir erwarten uns von unseren Kooperationspartnern aus der Wirtschaft – namhaften produzierenden Unternehmen in Schongau – einen engen Austausch, „Aufträge“, die dann auch realistische Abläufe in einem Betrieb widerspiegeln. Diese Unternehmen wiederum schätzen unsere Azubis sehr. Alle profitieren davon: Die SchülerInnen eignen sich fundamentales Wissen an und haben auch noch Spaß dabei. So sieht eine ideale Schule aus.

Fazit: Update fürs deutsche Bildungskonzept

Unsere Schule hat sich Werte wie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein auf die Fahnen geschrieben – und den Umgang mit neuen Technologien. Deshalb veranstalten wir jedes Jahr viele Projekte zu diesem Thema. Unser Motto: Nicht reden, sondern machen. Gleiches gilt für den Robotikunterricht und für mein persönliches Engagement.

Das aktuelle deutsche digitale Bildungskonzept betrachte ich deshalb auch kritisch. Was hilft es, jeder Schülerin und jedem Schüler ein Tablet unter den Arm zu schieben und überall digitale Tafeln aufzuhängen, wenn gar kein Netz vorhanden ist? Ein digitales Bildungskonzept muss praxisorientiert sein: Die Schüler müssen das Thema beherrschen. Unsere SchülerInnen lernen, einen Roboter zu beherrschen und Algorithmen zu verstehen. Das Wort „Digitalisierung“ ständig in den Mund zu nehmen, macht es nicht besser**. Wir, damit meine ich das Bildungssystem, bilden unsere Schüler momentan zu Usern aus – Bildung geht anders. Das wollen wir an unserer Schule besser machen.**

Die Pfaffenwinkel-Realschule versteht sich als „Tor in eine erfolgreiche Zukunft“. Anderen Schulen kann ich den Einsatz neuer Technologien nur empfehlen. Ich hoffe, wir finden andere Schulen, die unserem Beispiel folgen. Es gibt viel zu tun, packen wir’s an.

Fotos © Pfaffenwinkel-Realschule / Armin Eder

Armin Eder

Als pragmatischer Schuldirektor setzt sich Armin Eder dafür ein, dass seine SchülerInnen die Vorteile der Robotik hautnah miterleben und begreifen. Mit beachtlichem Erfolg: Wird an der Pfaffenwinkel-Realschule der UR3e gestartet, können die Jugendlichen sich gar nicht mehr losreißen von Klassenkamerad Cobot. Eder, studierter Theologe, hatte 2019 ein „Erweckungserlebnis“ am MittelstandsCampus in Sauerlach. Dort wurden wichtige Impulse für den späteren Robotikunterricht mitgegeben – eines der beliebtesten Fächer an der Schongauer Realschule.

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