Im Maschinenbau zählt das Team
Mir ist bewusst, dass noch immer wenige Frauen diesen Studiengang wählen. Doch ich finde: Wenn sie Maschinenbau studieren, dann haben sie die größte Hürde geschafft, indem sie sich für die technische Richtung entschieden haben. Ich würde den Studentinnen einfach sagen: Seid stolz auf euch, dass ihr euch in einen „noch“ männerdominierten Berufszweig gewagt habt. Ihr, als Lernende mit den Bestrebungen nach technischen Berufen, steht den Männern in nichts nach – außer vielleicht beim Tragen schwerer Bauteile, Motoren, Produkte. Aber vergesst nie: Ein Team ist besonders erfolgreich, wenn es so durchmischt wie möglich ist – das zeigt sich auch in der Praxis.
Aus diesem Grund betrachte ich Frauenstudiengänge, also Studiengänge, die sich ausschließlich an Frauen richten, mit gemischten Gefühlen. Wenn es nur um den Einstieg in die technische Richtung geht, kann dieses Angebot vielen jungen Frauen helfen, die eigene Unsicherheit zu vergessen und es einfach zu versuchen. Langfristig muss man sich aber mit dem männlichen Geschlecht im Beruf auseinanderzusetzen, und das ist auch gut so. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Frauen in technischen Berufen manchmal weniger zugetraut wird. Veraltete Rollenbilder trifft man aber überall an, nicht nur in diesem Umfeld. Überwiegend habe ich positive Erfahrungen gemacht und kann damit nur alle Frauen ermutigen, ihren eigenen Interessen zu folgen. Aktuell arbeite ich mit 22 männlichen und zwei weiblichen Kollegen zusammen und fühle mich absolut wohl! Das Geschlecht spielt hier überhaupt keine Rolle, wir sind alle gleich und so macht die Arbeit auch Spaß!